Lieber ein „naiver Friedensprediger“, als ein naiver Aufrüstungshetzer!

Eröffnungsstatement Friddensplattform
Raymond Becker
Ostermarsch 19.4.2025

In aller Klarheit zum Einstieg: Das Luxemburger Wort kommentierte heute „Naive Friedensprediger gefährden unsere Sicherheit“. Wie die Zeitung sich diesen Schwachsinn aus den Fingern saugt, bleibt ihr Geheimnis. Die Behauptung ist eine inhaltliche Frechheit.

In diesen erratischen Zeiten sind wir lieber naive Friedensprediger als naive hysterische Aufrüstungshetzer.

Ostermärsche haben eine lange Tradition. Gegen Atomwaffen, gegen Krieg, für Frieden waren und sind immer wieder die notwendigen Anliegen und Forderungen aller Beteiligten. Klar stehen wir als Friddensplattform auch dieses Jahr in der Tradition der Ostermärsche und aller Veranstaltungen, die in diesen Tagen in vielen Ländern veranstaltet werden.

Une citation d’Hannah Arendt nous a toutefois incités, en tant que Friddensplattform, à lancer la marche de Pâques de cette année avec un appel à la société civile « Fir Fridden, Gerechtegkeet, Toleranz an Diversitéit » :

« La mort de l’empathie humaine est l’un des signes les plus précoces et les plus clairs qu’une culture est en train de sombrer dans la barbarie ».

En ces temps de tempête, nous avons délibérément décidé d’offrir une plateforme aux personnes et organisations engagées à l’occasion de la Marche de Pâques de cette année.

La paix, la liberté, la démocratie, la diversité, la tolérance, le respect, la fraternité, la solidarité vont de pair.

Wir wollen in keiner Gesellschaft leben:

  • in welcher die menschliche Empathie zusehends verkümmert;
  • wo dystopische Romane wie „Fahreinheit 451“, „1984“, „Lord oft he Flies“ oder „Brave New World“ von erschreckender Aktualität sind;
  • wo allenthalben faschistoide Umtriebe hervorsprießen, wo wir einen Aufstieg des Faschismus erleben;
  • wo Rassismus, Antisemitismus, Menschenfeindlichkeit, Diskriminierung, Intoleranz und Ausgrenzung von Minderheiten keine Tabus mehr haben und offen von Teilen der Gesellschaft gelebt werden;
  • wo Antifeminismus sich wieder durchsetzt und Frauenrechte offen und radikal angegriffen werden;
  • wo viele stoisch hinnehmen, dass vielerorts in der EU der Rechtsstaat zerstört wird;
  • wo wir weiterhin Menschen im Mittelmeer ersaufen lassen und das „Abschiebe-Gebrüll“ immer lauter wird, wo Menschenrechte grob missachtet werden;
  • wo innerhalb der EU, die Postfaschistin Meloni als „Heilsbringerin“ beim trumpschen Stiefellecken hochstilisiert wird;
  • wo die Bekämpfung der menschheitsgefährdenden Klimakatastrophe immer mehr in den politischen Hintergrund gerät;

Nous ne voulons pas vivre dans une société :

  • où les faits sont remplacés par des fake-news et des vérités ressenties, où les robots d’intelligence artificielle, des cyber-attaques représentent un énorme danger de désinformation, de manipulation de l’opinion publique et de minage des processus démocratiques ;
  • où, dans la plus ancienne démocratie continue (249 ans), les États-Unis, un président erratique et ses acolytes détruisent les piliers de la démocratie, mènent des attaques effrénées contre la science, la recherche et l’éducation et traitent la presse libre d’ennemie du peuple. Ces fantasmes fascistes poussent inexorablement à l’effondrement de la société et de l’environnement ;
  • où, avec des arguments hystériques, des milliards et des milliards sont investis dans un armement insensé, ce qui ne résout aucun problème et n’apporte que des milliards de bénéfices au complexe militaro-industriel, où personne ne se pose la question de l’immense gaspillage des ressources, où nous nous dirigeons aveuglément vers une militarisation de la société, où le mot paix devient un gros mot. Pour un avenir digne d’être vécu pour nos enfants, nous devons devenir « aptes à la paix » plutôt que « aptes à la guerre ».

Die Zeiten sind äußerst stürmisch. Halten wir es mit Antonio Gramsci: „„Man muss nüchterne, geduldige Menschen schaffen, die nicht verzweifeln angesichts der schlimmsten Schrecken und sich nicht an jeder Dummheit begeistern. Pessimismus des Verstandes, Optimismus des Willens.“

Wir als Zivilgesellschaft müssen den unbändigen Willen aufbringen, um diesen Tendenzen die Stirn zu bieten.

“A Change Is Gonna Come” ist ein Song von Sam Cook aus dem Jahre 1964. Das Lied wurde zu Hymne der Bürgerrechtsbewegung in den USA. Es ist eine schonungslose Anklage gegen die Ungerechtigkeit und den Rassismus der Zeit aber auch ein Ruf nach Hoffnung und Verbesserung.

Besonders in Zeiten wie diesen soll das Lied uns an die fortdauernde Notwendigkeit des Kampfes für soziale Gerechtigkeit, Gleichberechtigung, Diversität, Frieden und Freiheit erinnern.

Dafür stehen wir ein, dafür kämpfen wir!

Die Friddens- und Solidaritéitsplattform hat: